Warum ein strenges Qualitätsmanagement bei der Malzherstellung so wichtig ist, haben wir im ersten Teil unserer kleinen Reihe über den BESTMALZ-Produktionsstandort Wallertheim erläutert. Nun schauen wir uns die Logistik an – schließlich war diese im Jahr 1987 ein wichtiger Grund zum Erwerb des Standorts. Die günstige Lage zu den Rheinhäfen in Mainz, Wiesbaden und Worms versprach kürzere Wege für den Export über Antwerpen und Rotterdam in alle Welt.

In den vergangenen Jahren wurde daher in Wallertheim verstärkt in die Logistik-Infrastruktur investiert. Daher sorgen heute eine moderne Absackungsanlage, die Palettierung und effiziente Prozesse für sichere Verpackung und Versand.

Sicherheit hat höchste Priorität

Sicherheit ist ein wichtiges Stichwort: Am Ende der Logistik-Kette, auf dem LKW, ist die Ladungssicherung ein wichtiges Thema – vor allem, wenn Fahrzeuge ankommen, die schon teilbeladen sind: Wer den LKW als letztes belädt, ist für die gesamte Ladungssicherung verantwortlich und kann im Schadensfall zur Verantwortung gezogen werden. Geldstrafen drohen. Daher wird hier die Vorladung überprüft, gegebenenfalls korrigiert und dann erst das Malz zugeladen.

Doch zurück zum Anfang der Kette: Malzbestellungen gehen in der Heidelberger Zentrale beim Serviceteam ein, und dieses vereinbart mit dem Logistikkoordinator Holger Klein in Wallertheim die Liefertermine. Abhängig von den Bestellungen erstellt dieser zusammen mit den Schichtleitern den Produktionsplan, nach dem die Malze hergestellt werden.

Je nach Kundenwunsch wird das Malz in Säcke gefüllt (abgesackt) oder wartet als Schüttgut im Verladesilo auf den Transport. Die Art der Verpackung hängt dabei vom Versandweg und von der Bestellmenge ab: Säcke mit 25, 40 oder 50 Kilogramm werden üblicherweise auf Paletten per LKW versandt, oder auch lose verladen. Auch üblich, und von Kunden mittlerer Größe gern nachgefragt, sind Big Bags (auch „Super Bags“ oder im Englischen „Totes“ genannt) mit einem Fassungsvermögen zwischen einer halben und einer Tonne. Schüttgut bis 16 Tonnen wird in 20-Fuß-Containern, die mit großen Säcken, sogenannten Inlinern ausgestattet sind, transportiert. Noch größere Mengen (hier ist der Abnehmer hauptsächlich die Brau- und Lebensmittelindustrie) verlassen das Werk per Schüttgut-Kipper oder Silo-LKW. Schüttgut für deutsche Kunden wird hauptsächlich in der Mälzerei in Kreimbach produziert, besonders eilige Lieferungen per Luftfracht über den Flughafen Frankfurt. Die meisten internationalen Sendungen jedoch gehen in Containern per Schiff oder LKW nach Rotterdam und von dort per Schiff in alle Welt.

Zeit ist immer knapp

Die Zeit ist das knappste Gut in der Logistik, da am Ende immer ein zugesagter Liefertermin steht. Zwischen zwei und zehn Tagen beträgt die Spanne von der Bestellung bis zur Auslieferung – abhängig von Art und Menge des bestellten Malzes. Zwar ist Wallertheim direkt an zwei Autobahnen nach Frankfurt und nach Köln verkehrsgünstig gelegen, doch die Verkehrslage ist manchmal schwierig: Staus, Baustellen oder widriges Wetter können den Zeitplan gefährden. In zwei Schichten wird das Malz auf den Weg gebracht: Die Morgenschicht verlädt meist die lose Ware, weil das die Abläufe der Reedereien verlangen, während nachmittags und abends hauptsächlich Paletten-Ware für den Versand vorbereitet wird. Pro Schicht sind fünf Mitarbeiter mit den notwendigen Tätigkeiten betraut. Dazu kommt Jennifer Fell, die als Fachkraft für Lebensmitteltechnik die beiden Schichtleiter Daniel Raquet und Michael April unterstützt. Janet Stasiecki wickelt in der Verwaltung die Unterlagen der ankommenden LKWs mit den Fahrern ab, betreut den Werkverkauf an Hobbybrauer und steht den oft ausländischen Fahrern mit Rat und Tat zur Seite.

Gleichzeitig die optimale Packqualität zu sichern und auf besondere Kundenwünsche bei der Verpackung einzugehen, ist eine Herausforderung, die das Team täglich erfolgreich meistert. Holger Klein meint dazu: „Mit ein bisschen Jonglieren haben wir es noch immer geschafft. Man muss sehr flexibel sein und improvisieren können. Wir sind stolz darauf, dass wir in so kurzer Zeit so groß geworden sind und die Mengen bewältigen. Das geht nur, weil es hier im Team immer ein Miteinander ist.“

Im dritten und letzten Teil der Serie stellen wir Ihnen die eigentliche Malzproduktion in Wallertheim vor.