Craftbier-Boom – und kein Ende in Sicht? Oder geht dem Trend gar die Luft aus? Ein Thema, das sicher auch auf der Craft Brewers Conference 2018 vom 30. April bis 3. Mai 2018 heiß diskutiert werden wird.

Wahr ist: Der US-Biermarkt insgesamt schrumpft. Der Craftbier-Markt jedoch steigt mengen- und wertmäßig weiter an, das Wachstum ist lediglich langsamer. Den zweistelligen Zuwachsraten der Jahre 2013 bis 2015 stand 2016 eine vergleichsweise bescheidene Steigerungsrate von sechs Prozent gegenüber. Der Absatz von Craftbier umfasste im Jahr 2016 ein Volumen von 28,8 Mio hl, das entspricht einem Marktanteil von 12,3 Prozent.

Back to the beer: Taprooms und Premiumisierung

Eine große Chance bieten zum Beispiel Taprooms, die Bier in eigener Regie verkaufen. Die Brewers Association schätzt, dass in diesen Schankräumen im Jahr 2016 2,7 Mio hl verkauft wurden, das entspricht 10 Prozent des gesamten Craftbier-Absatzes. Das Erfolgsrezept: Man konzentriert sich auf die Biere, verzichtet auf Schnickschnack und kommt meist ohne aufwändige Küchenausstattung aus. Stattdessen stillt der Taproom-Gast seinen Hunger häufig an einem Foodtruck, der vor der Tür parkt. Das spart Ressourcen, die die Betreiber in ihr Craft-Angebot investieren können.

Ein weiterer Umsatztreiber ist die Premiumisierung im globalen Biermarkt: Immer mehr Biertrinker legen Wert auf vollmundigere Biere von kleinen und konzernunabhängigen lokalen Herstellern. Zusätzlich sind viele Konsumenten stets auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen, spannenden Biervarianten und kulinarischen Trends. Dies ist einer der Gründe, warum in den USA neue Bierstile boomen, während traditionell gebraute Biere einen Rückgang verzeichnen. Hinzu kommt: Millenials, die größte demographische Gruppe für Craftbier, identifizieren sich stärker mit Marken als frühere Generationen. Eine Entwicklung, dem Biere mit „Persönlichkeit“ entgegenkommen – und das nicht nur in den USA. Denn erfahrungsgemäß dauert es nicht lange, bis amerikanische Biertrends auch im Rest der Welt – zunächst in Brasilien, dann natürlich Europa mit dem Vorreiter Norwegen – Furore machen.

Sour Beer

Sauerbier, das in Europa auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblickt, wird in den USA immer beliebter. In Deutschland kennt man es als Berliner Weiße und Gose, in Belgien als Biere mit Obstaromen, auch „Spontanvergärer“ oder „Hausgeschmäcker“ genannt. Bei diesen wird das Obst traditionell mit in den Tank vorgelegt. Brauer in den USA kopieren und perfektionieren diese traditionellen Sauerbierstile und stellen reproduzierbare Biere – das unterscheidet sie von den traditionellen Spontanvergärern, die nicht reproduzierbar sind und sich immer ein wenig unterscheiden. Neben Mikrobakterien brauchen die Braumeister dazu spezielle Malze – Spitzmalz, Weizenmalz, Roggenmalz und Dinkelmalz, wie sie BESTMALZ im Programm hat. Die Sauerbiere schmecken – wie der Name andeutet – leicht säuerlich und sind besonders leicht. Damit passen sie perfekt zu einem weiteren Trend, hin zu saisoninspirierten Bieren. Schließlich ist Sour Beer ein optimales Sommergetränk. Dabei reicht die geschmackliche Bandbreite von spritzigen, verhaltenen Zitrusnoten bis hin zu intensiver Säure.

New England IPA bzw. North East Coast IPA

IPA ist nach wie vor ein Türöffner für Craftbiere, doch der Klassiker erhält Gesellschaft aus den eigenen Reihen. „IPAs werden sich weiter diversifizieren und sind dann nicht mehr nur eine Sorte, sondern eine Plattform für Innovationen“, fasst Bob Pease, CEO der Brewers Association, die Entwicklung zusammen. Eine dieser Varianten, die immer beliebter werden, ist das New England IPA, auch North East IPA, kurz NEIPA. Erfunden wurde NEIPA an der Ostküste der USA und kann z. B. aus Hafermalz oder Dinkelmalz gebraut werden. Diese Biersorte ist meist trüb, dabei fruchtiger, dickflüssiger und intensiver als herkömmliches IPA und damit eine attraktive Alternative für Craft-Fans.

Czech-Style Beer

Sich Zeit lassen, mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail exzellente Produkte entwickeln – dieser Trend erfasst bereits die Vorstufe des Bierbrauens. Zum Beispiel beim Craftbier-Trend „Czech-style beer“, die unter anderem auch aus Tennenmalz (floor malt) gebraut werden. Diese Malzsorte erfordert viel Handarbeit und Geduld, denn das Malz wird zum Keimen auf einem Tennenboden aufgeschüttet und regelmäßig mit dem Rechen gewendet. Durch diesen längeren, natürlichen Vorgang entsteht ein Malz, das dem Bier einen besonderen, ausgeprägten Charakter verleihen soll.

Craft Brewers Conference: Treffpunkt der Experten

Mit unseren Spezial- und funktionellen Malzen lassen sich diese und andere interessante Bierstile umsetzen. Auf der Craft Brewers Conference in Nashville stehen wir gern zu all unseren Malzsorten Rede und Antwort und verraten auch gern den einen oder anderen Tipp.

Sie finden uns auf der CBC vom 30.04.–03.05.2018 an Stand 932. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! www.craftbrewersconference.com